Montag, 26. November 2007

Die aktuelle Krise an den Immobilienmärkten in den USA und in Großbritannien sorgt für Gewinner und Verlierer.


Mitten in der Kreditkrise sorgt ein kalifornischer Hedgefonds für Überraschung: Er hat in diesem Jahr eine Rendite von 1000 Prozent erwirtschaftet - während die Immobilienpreise in den USA abstürzen. Der Fonds hat einfach klüger gewettet als die meisten Finanzprofis.
Wie die "Financial Times" berichtet, hat Lahde konsequent gegen den Markt gewettet - und gewonnen.
Tja, so etwas in der Art schwebte mir eigentlich auch vor.

Nach meinem Urlaub im Mai in den USA war ich über die Entwicklung am dortigen Immobilienmarkt fast schon schockiert.
Über meine Eindrücke habe ich in diesen drei Blogeinträgen berichtet Sub Prime Immobilienkrise, die Akteure & die Auswirkungen, Sub Prime Immobilienkrise, selbst erlebte Beispiele in den USA und Sub Prime Immobilienkrise, Probleme und Auswirkungen.

Ich hatte mir Gedanken darüber gemacht, ob man diese Situation für Investments nutzen sollte, mich dann aber aufgrund der Unsicherheit im Timing dagegen entschieden.

Das richtige Timing zu finden ist in meinen Augen fast nicht möglich. Man mag mit einer Einschätzung richtig liegen, verliert aber unter Umständen trotzdem, wenn man einige Wochen zu früh aktiv wird.

Hunderttausenden Familien droht Zwangsversteigerung

Die Kehrseite dieser Entwicklung sind die hunderttausende Familien, die nun ihr Eigenheim verlieren.
Dies trifft aber nicht nur Familien in den USA, sondern auch in Großbritannien.


Noch 2005 köderten die Immobilienbanken auch relativ finanzschwache Kunden mit Zinsraten, die für zwei Jahre auf 6,6 Prozent fixiert waren. Diese Niedrigzinsphase ist nun vorüber: In den nächsten Monaten werden Hunderttausende Briten auf Hypothekenzinsen von gut zehn Prozent heraufgestuft werden. Bei einer 150.000-Pfund-Hypothek vermehrt sich die monatliche Zinslast damit um beinahe 300 Pfund. Vielen Familien dürfte das zum finanziellen Verhängnis werden. Letzter Ausweg: Zwangsversteigerung.
Erst beim 2. Lesen wurde mir bewusst, dass dies den Immobilienmarkt in Großbritannien und nicht in den USA betrifft.
Auch dort wurden 2jährige Niedrigzinsphasen vereinbart, die nun auslaufen.
In den nächsten Monaten werden Hunderttausende Briten auf Hypothekenzinsen von gut zehn Prozent heraufgestuft werden.
10 Prozent Zinsen! Das muss man sich erst einmal auf der gewusst werden. Natürlich kommt - wer es leisten kann - darauf noch die Tilgung.

Es ist also davon auszugehen, dass sowohl in den USA als auch in Großbritannien die Immobilienmärkte noch ganz stark fallen werden.

Die Preise fallen, die Eigentümer können ihre Immobilienkredite nicht bedienen, die Banken leiten die Zwangsvollstreckung ein und werfen dann diese Immobilien auf den Markt, der aktuell fast keine Nachfrage hat.

Ich bin gespannt, welche Kreise diese im Subprime Markt in den USA begonnene Krise noch ziehen wird.


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1 Comment:

  1. Anonym said...
    Der Fondsmanager Andrew Lahde sagte in dem Spiegel-Artikel ja auch: "Meiner Meinung nach wären alle größeren Banken insolvent, wenn sie ihre Assets am Markt bewerten müssten."

    Was bedeutet das für Value Investoren? Keine Ahnung, aber viele Banken haben ja Probleme, weil sie sich kurzfristig refinanziert und dieses Geld langfristig in AAA-geratete ABS-Strukturen "angelegt" haben (=Zockerei). Wenn die Lage einiger Banken tatsächlich so dramatisch ist, dann müssen die Notenbanken auch bei ansteigender Inflation die Zinsen niedrig halten. Dadurch könnten die langfristigen Zinsen relativ stark ansteigen.

    Ich frage mich als Value Investor, inwieweit man sich mit diesem Thema beschäftigen muss? Wenn man jetzt ein attraktiv bewertetes Unternehmen findet, dann sollte man doch zuschlagen, oder? Denn wie genau kann man schon eine Krise im Bankensystem vorhersagen? Außerdem sollten Beteiligungen an guten Unternehmen immer noch zu den besten Strategien für ein "uns fällt der Himmel auf den Kopf" Szenario sein.

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