Freitag, 2. November 2007
Wie gefährlich können lokale Finanznöte werden? 1857 führte eine Bankenpleite in den USA zur ersten Weltwirtschaftskrise – auch in Deutschland verloren Tausende ihr Vermögen.
In der empfehlenswerten Wochenzeitung "Die Zeit" gab es in der Ausgabe vom 11. Oktober 2007 einen sehr guten und lesenswerten Artikel über eine Weltwirtschaftskrise im Jahr 1857.
Der Text stammt von Wolfgang Uchatius und kann im Original hier nachgelesen werden: Wirtschaftskrise
Es ist der Aufstand der Reichen. Sie tragen hohe Zylinder, lange Koteletten und flache Schuhe, mit denen sie nicht besonders gut rennen können. Sie rennen trotzdem. Panik treibt sie voran. Erst sind es Dutzende, dann Hunderte, dann Tausende, die aus den Häusern und den Seitenstraßen strömen, hinunter zur Wall Street, hinunter zu den Banken. Sie stürmen an die Schalter, sie schwingen ihre Spazierstöcke mit den silbernen Griffen, sie brüllen Schimpfwörter, die sonst nur die schlecht riechenden Handlanger aus den Armenvierteln benutzen. Sie verlangen ihr Geld.
Aber die Banken in New York haben kein Geld mehr. Sie haben alles verliehen. Die Spareinlagen ihrer Kunden haben sie weitergereicht an die Getreidebauern im Westen, die Eisenbahnunternehmer im Norden, die Fabrikanten im Osten. Im ganzen Land haben sie Kredite verteilt und geglaubt, das Geld mit Gewinn zurückzubekommen. Ein Irrtum, ein Fehler, das hat sich herumgesprochen, und nun stehen da diese schreienden Männer, die sich noch vor ein paar Minuten für wohlhabende Bürger hielten. Die Angst vor der Armut verzerrt ihnen das Gesicht.
Die Banken schließen ihre Schalter, ihre Türen. Sie sind pleite. Und die verzweifelten Geschäftsleute in ihren schwarzen Gehröcken stehen auf der Straße und versuchen zu begreifen, was da gerade passiert ist, an diesem Nachmittag des 13. Oktober 1857, an dem sich überall in New York die Banken für zahlungsunfähig erklären.
Es ist der Tag, von dem Historiker heute, genau 150 Jahre später, sagen, dass er die erste weltweite Wirtschaftskrise der Geschichte in Gang setzte. Eine Krise, die zuerst Amerika, dann Europa, schließlich Asien erfasste. Eine Krise, die der junge Karl Marx begrüßte wie einen lange erwarteten Freund, weil er glaubte, das Ende des Kapitalismus sei gekommen. Eine Krise, die Millionen Menschen rund um den Globus in Arbeitslosigkeit und Armut riss, die letztlich aber von nur zwei Männern ausgelöst wurde, die weit entfernt voneinander lebten und sich nie begegnet sind. Der eine ist der russische Zar Alexander II. Der andere ist ein amerikanischer Bankangestellter, von dem heute nicht viel mehr bekannt ist, als dass er Edward C. Ludlow hieß.
Ludlow arbeitet Mitte des 19. Jahrhunderts als Manager der New Yorker Filiale der Ohio Life Insurance and Trust Company, eines angesehenen Geldhauses. Vermutlich führt er das Leben eines typischen amerikanischen Bankers jener Jahre, stets seriös gekleidet, mit Schlips und Uhrenkette. Und bevor er morgens um neun seine Bank betritt, lässt er sich draußen auf der Straße von ein paar Kindern noch schnell die Schuhe polieren.
Männer wie Ludlow sind es, die das amerikanische Wirtschaftswunder bewirken. Bei ihm leihen sich Auswanderer das Geld, um in den Weiten von Kansas das Land zu bestellen. Bei ihm besorgen sich Unternehmer die Kredite, um an den Flüssen Neuenglands mit dampfbetriebenen Webstühlen Baumwollfäden in Stoff zu verwandeln. Bei ihm holen sich Industrielle das Kapital, um in den Fabrikhallen von Pennsylvania Lokomotiven zu bauen.
Ein Hurrikan verschärft die Lage
Es ist eine Zeit, in der die Menschen mit Hilfe von Eisen und Kohle die Erde verkleinern wie nie zuvor. Dampfschiffe verkürzen die Entfernung zwischen den Küsten des Atlantiks, Eisenbahnlinien verbinden die Städte. Telegrafenmasten stehen in den Straßen und auf den Feldern, und jeden Tag werden es mehr. Bald werden die Drähte nicht nur Länder, sondern auch Kontinente verbinden und die Wörter per Knopfdruck den Ozean durchqueren. Die Welt ergötzt sich an der neuen Geschwindigkeit – und an dem Gedanken, wie viel Geld sich damit verdienen lässt.
Dass der Rausch des Reichtums so viele Menschen befällt, liegt an einer Erfindung, die das Leben auf den ersten Blick weit weniger verändert als die Dampflok oder die Telegrafie und die vielleicht doch viel wichtiger ist: der Aktie. Zwar ist die Idee, ein Unternehmen wie einen Laib Brot in schmale Scheiben zu zerschneiden und diese zu verkaufen, schon jahrhundertealt. Aber erst jetzt verbreitet sie sich um die Welt. Erst jetzt wird die Börse zum Treffpunkt aller Unternehmer, die Geld brauchen, und aller Bürger, die reich werden wollen. Das wollen viele in jenen Jahren, und viele von ihnen werden sehr reich. Zunächst jedenfalls, als die Aktien immer mehr an Wert gewinnen. Das ganze Land habe »Eisenbahnfieber«, schreibt der Cincinnati Enquirer im Frühjahr 1857.
Irgendwann muss es auch Edward C. Ludlow befallen haben.
Seine Geschäfte laufen gut. »Keine Bank verfügt über mehr Spareinlagen als die New Yorker Filiale der Ohio Trust Company«, urteilt der New York Herald. Zwei Millionen Dollar sind es. Ludlow investiert in immer neue, immer verwegenere Eisenbahnprojekte. Irgendwann verliert er jeden Sinn für das Risiko. Er besorgt sich weitere drei oder vier Millionen Dollar von anderen Banken, gewährt zwielichtigen Geschäftsleuten hohe Kredite, steckt wohl auch große Summen in die eigene Tasche, man weiß es nicht genau. Am 24. August 1857 muss Ludlows Vorgesetzter, der Präsident der Ohio Life Insurance and Trust Company, eine äußerst unangenehme Erklärung abgeben: Das Geld ist weg, die Bank ist zahlungsunfähig. Bankrott.
Diese Nachricht sei »ein Donnerschlag bei heiterem Himmel«, heißt es am nächsten Tag in der Daily Gazette aus Cincinnati. Fast alle New Yorker Banken haben Ludlow Geld geliehen. Um den Verlust auszugleichen, verlangen sie die sofortige Rückzahlung der fälligen Kredite. Das wiederum erschreckt die Unternehmer. Sie brauchen jetzt Bargeld, also verkaufen sie Aktien. Schon in den vergangenen Monaten haben diese an Wert verloren, die Umsätze der Eisenbahngesellschaften waren dann doch nicht so gewaltig wie erhofft. Jetzt stürzen die Kurse ab. Die ersten Firmen gehen pleite, weitere Banken müssen schließen. Aktien-Broker werden arbeitslos.
Dummerweise übertragen Telegrafendrähte auch schlechte Nachrichten in nie gekannter Geschwindigkeit. Am 12. September gerät vor der Küste von South Carolina der Schaufelraddampfer Central America in einen Hurrikan und sinkt. 426 Menschen kommen ums Leben. Eine Tragödie. Aber Tragödien ereignen sich in den USA jede Woche: In den Armenvierteln New Yorks bringen sich Einwandererbanden gegenseitig um, auf den Plantagen des Südens erheben sich verzweifelte Sklaven gegen ihre Herren. Was die Banker und Broker viel mehr schockiert als die Zahl der Toten, ist der Verlust der Fracht. Die Central America hatte mehrere Tonnen Gold aus den Minen Kaliforniens geladen, bestellt von New Yorks Banken, um ihre Reserven aufzufüllen. Jetzt liegt das Gold auf dem Meeresgrund, und die Geldhäuser geraten immer mehr in die Bredouille.
Trotzdem bleiben viele Leute optimistisch. War das Bankwesen nicht immer schon ein halbseidenes Geschäft? Ehrliche Männer, die von harter Arbeit leben, haben da nichts zu befürchten, oder? Ein Journalist der Chicago Tribune schreibt: »Das Platzen einiger Blasen in New York muss im Westen niemanden aufregen.« Im Westen, wo die Menschen nicht mit Aktienspekulation Geld verdienen, sondern mit Weizen, Rindern, Schweinen. Mit etwas, das sich anfassen lässt.
Der Kommentator hätte sogar recht behalten, wenn die Geschäfte im Westen so gut gelaufen wären wie früher. Dass sie aber plötzlich ins Stocken geraten, liegt an einem Mann, der 8000 Kilometer weiter östlich in einem Palast in St. Petersburg residiert. Es ist der neue russische Zar Alexander II.
Alexander war 37, als im Jahr 1855 sein Vater, der despotische, in ganz Europa verhasste Nikolaus I. starb und er sich plötzlich auf dem Thron wiederfand. Der Kapitalismus und die Industrialisierung haben Russland noch nicht recht erreicht. Wie vor Jahrhunderten ist die Gesellschaft unterteilt in Leibeigene und Fürsten, in Bauern und Adelige. Über ihnen allen steht jetzt Alexander II., der neue Zar, und der Zar steht im Krieg. Auf der Krim im Schwarzen Meer belagern französische und englische Truppen seit anderthalb Jahren die Stadt Sewastopol. Mehrere Hunderttausend Männer sind bereits gefallen oder in verdreckten Lazaretten gestorben. Alexander reist an die Front, denkt monatelang nach, dann erklärt er den aussichtslosen Krieg, den sein Vater begonnen hat, für verloren und beginnt Friedensverhandlungen. Ein Glücksfall für die russischen Soldaten, sie können nach Hause, zurück zu ihren Familien. Die Bauern im amerikanischen Westen aber reagieren mit Bestürzung auf diese Nachricht.
Karl Marx in London findet das alles »beautiful«
Die meisten von ihnen sind erst seit wenigen Jahren im Land. Sie stammen aus Deutschland, aus Irland, aus England. Hunger, Armut und politische Unterdrückung trieben sie über den Atlantik, in das Land, in dem die Schwarzen zwar vielerorts als Sklaven leben, in dem die Weißen aber so frei sind wie nirgendwo sonst auf der Welt. Und die Äcker, die sie in Iowa, Kansas, Indiana angelegt haben, sind fruchtbar.
Die Bauern produzieren mehr, als das junge Land braucht. Den Überschuss exportieren sie nach Europa, nach England, nach Frankreich, nach Russland, in die Länder, die Krieg führen am Schwarzen Meer. Die Soldaten brauchen Brot, die Kriegsherren kaufen Weizen aus den USA. So machen die Bauern im amerikanischen Westen gute Geschäfte mit ihrer alten Heimat. Bis Alexander auf den Zarenthron kommt, sich zu Gebietsverzicht und politischen Zugeständnissen bereit erklärt und den Krimkrieg beendet.
Wäre der Krieg noch im Gange, würden die Franzosen, die Engländer, die Russen weiterhin den amerikanischen Bauern ihr Getreide abkaufen, dann käme jetzt, in der beginnenden Krise, neues Geld nach Amerika. Die Bauern könnten ihre Kredite zurückzahlen, die Banken hätten wieder ausreichend Kapital, die Stimmung würde sich beruhigen. Stattdessen kehren Europas Soldaten nach Hause zurück. Viele von ihnen sind selbst Bauern. Jetzt, im Frühherbst 1857, fahren sie die Ernte ein, und die Ernte ist gut. Europa braucht aus den USA kein Getreide mehr. Die dortigen Bauern bleiben auf ihrem Weizen sitzen. Sie können ihre Kredite nicht zurückzahlen. Weshalb eine weitere Bank schließen muss. Dann noch eine. Und noch eine. Wer weiß, wann die nächste fällig ist? Wer jetzt noch Geld bei einer Bank hat, der sollte es sich holen, schnell.
Es ist der 13. Oktober, an dem sich diese Erkenntnis durchsetzt, der Tag, an dem die Bürger New Yorks die Banken stürmen und ihr Geld abheben, bis es nichts mehr abzuheben gibt, weil die Banken pleite sind. Der Tag, an dem die Bürger in ihrem Bemühen, sich der Krise zu entziehen, diese noch verschlimmern. Denn wenn die Banken kein Geld mehr zum Verleihen haben, dann kommen die Firmen nicht mehr an das so dringend benötigte Kapital. Dann können die Textilunternehmer keine Baumwolle mehr kaufen, die Eisenbahnbetreiber keine Schienen mehr verlegen, die Maisfarmer keine Erntehelfer mehr einstellen. Dann sind auch die Unternehmen bankrott.
Allein in New York verlieren in nur zwei Wochen 20000 Menschen ihren Arbeitsplatz, Buchhalter, Fabrikarbeiter, Verkäufer, Tagelöhner. Bald häufen sich auch in Philadelphia, Boston, Cincinnati und Chicago die Firmenpleiten. Und Pleite bedeutet nicht nur, dass ein Unternehmen aufhört zu existieren: »Pleite ist ein anderes Wort für Hunger«, schreibt die Chicago Tribune. Arbeitslosenunterstützung gibt es ja noch nicht. Wer keinen Job mehr hat, hat schnell auch kein Zuhause mehr – und nichts mehr zu essen.
Geschlossene Fabriktüren, erkaltete Schornsteine, verlassene Baustellen: Das Land verändert sich, und die meisten Leute schauen ebenso verängstigt wie verständnislos zu. Es gibt ja noch wenig verlässliche Erkenntnisse über Geldmengen, Kreditzyklen und Wachstumsraten. Es gibt auch keine Zentralbank, die 150 Jahre später, während der Finanzkrise des Jahres 2007, die notleidenden Banken mit Geld versorgen und damit das Schlimmste verhindern wird. Im Amerika des Jahres 1857 gibt es nur erstaunte Journalisten, die zum Beispiel im Banner aus Nashville Sätze wie diesen formulieren: »Es erscheint in der Tat sehr seltsam, dass wir plötzlich aus unseren Träumen von Wohlstand und Glück aufwachen, nur um festzustellen, dass wir arm und bankrott sind.«
Seltsam erscheint vielen wohl auch, dass der Wohlstand und der Überfluss nicht einfach verschwinden, nur weil so viele Firmen zusammenbrechen und sich die Arbeitslosen in langen Schlangen vor den Suppenküchen der Kirchen reihen. In den Scheunen häufen sich noch immer tonnenweise die Getreidekörner, in den Häfen lagern Waren aus der halben Welt. Aber dort bleiben sie eben, solange sich niemand findet, der sie bezahlen kann. Noch so eine merkwürdige Eigenschaft des jungen Kapitalismus: Armut inmitten des Überflusses.
Einer, der glaubt, dieses neue, mysteriöse Wirtschaftssystem begriffen zu haben, lebt, knapp vierzigjährig, in diesen Tagen in England: Karl Marx. Deutschland musste er nach der gescheiterten Revolution von 1848 verlassen, jetzt arbeitet er als Londoner Korrespondent für die New York Tribune. Wenn er keine Artikel verfasst, schreibt er an einer Rohfassung seines späteren Hauptwerks Das Kapital. Ausführlich stellt er dar, weshalb der Kapitalismus früher oder später in einer letzten große Krise zusammenbrechen werde. Da erreichen ihn die Nachrichten aus Amerika. Marx ist entzückt. Es ist so weit! Der Bankenkollaps, die Unternehmenspleiten, die Panik der Spekulanten; »beautiful!«, schreibt er an seinen ebenfalls in England lebenden Freund Friedrich Engels. Der antwortet so: »Der American crash ist herrlich und noch lange nicht vorbei. Die Rückwirkung auf England scheint eröffnet.«
Uralte Handelshäuser brechen im Nu zusammen
Zumindest Letzteres stimmt. Die amerikanischen Banker und Industriellen haben sich nicht nur zu Hause Geld geliehen. Vor allem in Großbritannien haben sie sich Kredite besorgt, die sie jetzt nicht mehr zurückzahlen können. Weshalb sich schnell auch dort die Konkursmeldungen häufen. In Glasgow müssen mehrere Traditionshäuser schließen, ebenso in London und Liverpool. Die Aktienkurse brechen ein. Im November erreicht die Krise dann Deutschland, genauer: die Welthandelsstadt Hamburg.
Dort hatten die Banken Mitte der fünfziger Jahre große Kredite an schwedische, dänische und norwegische Unternehmen vergeben, die wiederum in Bahn- und Schifffahrtsgesellschaften und in Fabriken investierten und viel Geld verdienten. Doch jetzt platzen die Spekulationsblasen. Zehn der zwölf mit Skandinavien in Verbindung stehenden Hamburger Handelsgesellschaften gehen bankrott. »Uralte Handelshäuser, welche seit drei Generationen Kriege und Revolutionen unerschüttert überstanden hatten, brachen wie vom Winde umgehaucht zusammen.« So wird es wenig später in den Preußischen Jahrbüchern stehen.
Im Hafen lagern Tee, Stoffballen, Kaffee und Getreide: Waren aus aller Welt im Wert von 500 Millionen Mark. Niemand hat Geld übrig, um sie zu bezahlen. Schiffe aus Amerika und Asien werden gar nicht mehr ausgeladen. Telegrafisch lässt die Stadt bei großen Kapitalgebern im In- und Ausland um Kredit anfragen, in London, Paris, Amsterdam, Brüssel, Berlin, Dresden. 15 Millionen Mark brauche man, schnell. Doch vergeblich. Niemand ist bereit, ein solches Risiko einzugehen. Der Journalist Gottfried Cohen schreibt: »Wir armen, reichen Hamburger! Alles ist weg, geträumter und gedachter Reichtum, früher mühsam erworbenes Capital dazu und vielleicht gar die Ehre, dieses kostbare, unersetzliche Kleinod!«
Erst Amerika, dann England, Skandinavien, Deutschland, Frankreich, das Habsburgerreich, Russland. Kaum ein Land entgeht der Krise. Auch aus Chile, Argentinien, Brasilien und Uruguay gelangen Konkursmeldungen nach Europa, am Ende sogar aus Indien und Niederländisch-Indien, dem heutigen Indonesien. Es gibt noch keine Politiker oder Finanzmarktanalysten, die über Globalisierung diskutieren. Das Wort existiert gar nicht. Aber irgendwie ist es schon in den Köpfen. In einem Bericht der ersten deutschen Handelskammer in Elberfeld heißt es: »Die Welt ist ein Ganzes, Industrie und Handel haben sie dazu gemacht.« Und der Frankfurter Aktionär schreibt: »Die Krisis ist eine Weltfrage geworden.«
Die Erholung ist es dann allerdings auch. Die Rezession währt ein Jahr, mancherorts auch zwei. Die Arbeitslosen der Welt begnügen sich mit kostenloser Suppe, ein paar Demonstrationsmärschen und hier und da einer Schlägerei mit der Polizei. Die Revolution bleibt aus. Irgendwann schöpfen die Geschäftsleute wieder Vertrauen, die Banken bekommen wieder Kapital, die Fabrikanten wieder Kredit, die Tagelöhner wieder Arbeit. Und Karl Marx und Friedrich Engels warten weiter auf die letzte, die endgültige Krise des Kapitalismus.
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Labels: Wirtschaftskrise
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Gruß,
Winni
vielen Dank für Deinen Kommentar.
Ja, das Wirtschaftsgeschehen wiederholt sich immer wieder.