Wie ich kürzlich unter Welchen Aktienfonds soll ich kaufen? geschrieben habe, sind Indexfonds oft eine besser Alternative als Aktienfonds.
In "Der Zeit" vom 16.11.2007 gab es einen sehr guten Bericht über Indexfonds. Der Artikel geht nicht nur auf den Vergleich von Indexfonds zu Aktienfonds ein, sondern auch auf Anleihenfonds, die einen Index nachbilden.
Vor allem im Bereich der Anleihen sind die Performance-Unterschiede zwischen den verschiedenen Produktanbietern nicht sehr groß. Da insgesamt die Renditen im Bereich Anleihen nicht sehr hoch sind, wirken sich hier 1 oder 1,5 Prozent Verwaltungsbühren ( Erklärung TER bei Wikipedia) so stark aus, dass es einem Fondmanager fast nicht möglich ist, seinen Vergleichindex zu schlagen.
Aus diesem Grund haben nun verschiedene Indexfonds von Lyxor Bestnoten erhalten, da Indexfonds mir sehr geringen Verwaltungsgebühren auskommen.
Phantom-Stars
Indexfonds haben in Ratings Spitzenplätze ergattert, denn ihre Verwaltung kostet nicht viel. Das hilft vor allem Anleihefonds. Mit neuen Produkten versuchen die Banken darauf zu reagieren
Von Thomas Hammer
Es gibt eine Fondsgesellschaft, die das Geld ihrer Kunden besonders gut anlegt. Insgesamt verwaltet sie elf Fonds - vier davon erhielten von der Ratingagentur Morningstar die Bestnote von fünf Sternen. Daneben stufte Morningstar zwei weitere Fonds mit vier Sternen als "überdurchschnittlich" ein und bewertete drei Fonds mit jeweils drei Sternen als mittelprächtig. Nur zwei Produkte schnitten relativ schlecht ab: Sie erhielten nur zwei Sterne.
Das Interessante daran: Es gibt keinen Fondsmanager, der den Sternenlorbeer einheimsen könnte. Denn die Rede ist von Lyxor, einem der größten europäischen Anbieter von Indexfonds. Solche Fonds bilden lediglich möglichst exakt einen Aktien- oder Anleihenindex ab und verzichten auf jegliches aktives Management. Im Gegenzug muss der Anleger keinen Ausgabeaufschlag bezahlen, sondern nur eine minimale Kursdifferenz zwischen An- und Verkaufskurs an der Börse tragen. Auch die jährlichen Verwaltungskosten betragen nur einen Bruchteil der bei gemanagten Fonds üblichen Sätze.
Wie aber können solche Fonds besonders gut sein? Wenn sie nur einen Index abbilden, der für einen bestimmten Markt steht, dann müsste man ja eigentlich annehmen, dass ihr Wert sich genau so entwickelt wie dieser Markt - durchschnittlich eben, und höchstens ebenso gut wie aktiv verwaltete Produkte. Doch Indexfonds können besser sein als aktiv gemanagte Fonds, weil sie so wenig kosten.
Der Job von Fondsmanagern ist nicht beneidenswert. Sie sollen Jahr für Jahr besser als der Markt abschneiden und haben dafür denkbar schlechte Startvoraussetzungen. Um eine Überrendite zu erzielen, müssen sie nämlich zuerst die Kosten wieder hereinholen - und die Kostenquote liegt je nach Fonds zumeist zwischen einem und zwei Prozent. Das bedeutet für den Manager eines teureren Aktienfonds: Bevor er überhaupt eine durchschnittliche Rendite erreicht, muss er erst einmal Jahr für Jahr den Index um zwei Prozent schlagen und damit seine Kosten ausgleichen.
Selbst Manager, die deutlich geringere Verwaltungskosten als ein Aktienfonds verursachen, haben es schwer. Denn mit sicheren Staatsanleihen auch nur einen halben Prozentpunkt mehr Rendite herauszuholen als der Referenzindex vorgibt, ist schon fast ein Ding der Unmöglichkeit.
Vor diesem Hintergrund wundert es wenig, dass drei der vier Lyxor-Spitzenfonds, die weit besser sind als die Konkurrenz, einen Anleihenindex abbilden. Sie haben einen einzigen Vorteil, aber der ist umso schlagkräftiger: Im Vergleich zu gemanagten Anleihenfonds bringen sie eine jährliche Kostenersparnis von 60 bis 80 Prozent - ein klares Indiz für die These, dass bei Anleihenfonds die Wertschöpfung des aktiven Managements deutlich niedriger ist als die Kostenbelastung, die es verursacht.
Wer generelles Misstrauen gegen Fondsmanager hegt und sein Geld in Indexfonds stecken will, sollte sich daher nicht allein auf Aktienfonds konzentrieren. Im Gegenteil: Mit Anleihenfonds lassen sich noch viel mehr Kosten sparen, weil der Anteil erfolgreicher Fondsmanager im Segment der konservativen Anleihenfonds deutlich niedriger ist als bei Aktienfonds.
Auch Geldmarktfonds auf Indexbasis können eine interessante Alternative sein. Die Deutsche Bank hat nun über ihre Indexfonds-Tochter db X-Trackers einen solchen Fonds aufgelegt. Als Grundlage dient der EONIA-Index, der den Tagesgeldsatz für Übernacht-Anlagen im Interbankengeschäft abbildet, die Managementgebühr liegt bei schlappen 0,15 Prozent. Seit der Auflage des Fonds am 30. Mai hat das Institut schon mehr als eine Milliarde Euro an Anlegergeldern eingesammelt. Der Kurs seiner Anteile ist seither um rund 1,5 Prozent gestiegen - eine ernst zu nehmende Konkurrenz für herkömmliche Geldmarktfonds und Tagesgeldanbieter.
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Dein Blog gefällt mir gut und ich schaue immer gerne wieder vorbei. Es gibt ja nicht viele deutschsprachige Blogs zu Themen wie Vermögensaufbau, Investieren usw., daher freut man sich immer über ein Angebot wie Deines. Manche Themen, über die Du schreibst sind - wie etwa die Hypothekenkrise in den USA - meiner Meinung weniger relevant für ein solches Blog. Wichtiger ist meines Erachtens, welche (persönlichen) Schlüsse man aus einer solchen Krise zieht, und welche Handlungsempfehlungen es für Privatleute gibt, die sich z.B. in Immobilien engagieren wollen.
Dennoch: Ich finde das Blog wirklich lesenswert.
Mein Blog findest Du unter http://www.lebenslaenglich-reich.de/ . Es würde mich freuen, wenn Du mal vorbeischaust.
Gruss,
Adrian
Meiner Ansicht nach triffst du mit der Unterscheidung von aktiv gemanagten Funds und passiven (index orientierten Funds) einen wichtigen Punkt. In der Regel schlägt ein aktiv gemanagter Fund den Index selten über eine längere Zeit und der Investor bezahlt dem Fund Managment eine verhältnismässig hohe jährliche Komission. Jedoch möchte man in Schwellen Länder (Sprichwort Taiwan, Mittelafrika etc.) investieren, besitzen aktiv gemanagte Länderfunds eine grosse Attraktivität.
Meiner Ansicht nach fehlt deiner Auflistung noch der Vergleich zu den ETFs (Exchange traded funds) welche viel liquider sind und ebenfalls schneller gekauft oder verkauft werden können und der Markt noch ein bisschen besser "spielt". Interessant zu sehen wäre auch noch der direkte Vergleich in wie weit die strukturierte/derivate Produkte (zu denen auch Index Zetifikate gehören) klassischen Funds vorzuziehen sind da es zum Beispiel zwischen einem Plain Vanilla Open End Zertifkat auf den Dax sowie einem normalen ETF auf den Dax keinen gewichtigen Unterschied gibt. (Ausser die Gesetzgebung sowie die Bilanzierung).
Ich freue mich bereits auf deinen nächsten BLogg
Stephan
ersteinmal vielen Dank für den Kommentar und das Lob.
Ja, Du hast Recht damit, dass man noch auf die persönlichen Konsequenzen der Subprime Krise eingehen sollte.
Ich werde dazu demnächst etwas schreiben.
Deinen Blog habe ich gelesen. Er hat mir sehr gut gefallen.
Wäre schön, wenn Du noch ein Feed einrichten würdest. Macht es mir - und sicherlich vielen anderen - einfacher zu sehen, wann es einen neuen Beitrag gibt.
Das Thema des Blogs ist sehr interessant. Weiter so!
Gruß Thomas
auch Dir vielen Dank für das Feedback.
Ja, Du hast Recht. Das Thema ETF ist bisher eindeutig zu kurz gekommen.
Wie man einen guten Aktienfond auswählt habe ich bereits hier geschrieben:
Welchen Aktienfonds soll ich kaufen?
Dort bin ich auch bereits kurz auf Indexfonds eingegangen.
Das Thema ETF werde ich demnächst einmal "bearbeiten".
Gruß Thomas