Montag, 17. September 2007

Im ersten Teil über die Sub Prime Immobilienkrise ging es um die Enstehung der Subprime Krise und die verschiedenen Akteure und Beteiligten.

Im zweiten Teil geht es nun um eigene Erfahrungen aus einem USA Urlaub im Mai 2007.

5. Beispiele aus den USA

Zufälligerweise befand ich mich selbst im Mai 2007 im Urlaub in den USA. Damals war noch nichts über eine mögliche Krise in den Zeitungen zu lesen. Ziel der Reise war es nicht, sich den untergehenden Subprime-Markt anzuschauen, aber man konnte dort doch deutliche Anzeichen einer Übertreibung erkennen. Vor allem als Europäer verursachten mir manche Sachen nur ein unglaubliches Kopfschütteln.


Aufgefallen sind mir dort vor allem drei Punkte:

a) Die Häuser sind – im Gegensatz zu Deutschland – nicht aus Stein, Beton oder Ziegeln gebaut. In den USA baut man Häuser aus Presspan-Holz! Ich habe dies anfangs für einen Einzelfall gehalten, dann aber festgestellt, dass dort wirklich jedes im Bau befindliche Haus aus Presspan-Holz ist. Natürlich kann ich nicht sagen, ob dies in den gesamten USA der Fall ist, zumindest im Bereich der Westküste trifft dies zu.

Hier zwei Beispielfotos:


b) Auf vielen Fernsehsendern liefen ständig Werbeblöcke für Immobilienkredite, welche teilweise 15 Minuten und länger liefen. Die Werbungen waren zudem als Nachrichtensendungen aufgebaut; dazu gab es auch Werbung in spanischer Sprache für die große mexikanische Bevölkerungsgruppe.

Als Bonus dazu gab es bei Kreditabschlüssen auch noch zum Teil kleine Geschenke wie einen Kurzurlaub.


Die Webseite von Flexpoint ist übrigens nicht mehr erreichbar; das Unternehmen existiert wohl nicht mehr. Die zweite Firma auf den Bildern, Pacific Shore Finance, ist noch über das Internet erreichbar. So auch die Union Fidelity Mortgage.


c) Die Preise erschienen mir als Europäer unglaublich hoch. Gerne bin ich bereit in einer wirtschaftlichen starken Region mehr zu bezahlen. Nicht aber in weit entfernt von wirtschaftsstarken Regionen.. Leider waren die Preise selbst in abgelegenen Gebieten sehr hoch.

Als Beispiel habe ich hier einmal einen Auszug auf einem der vielen Immobilienmarkt-Magazine eingefügt, welche in den USA an jeder Ecke kostenlos erhältlich sind. Mammoth Lake liegt zwischen dem Yosemite Nationalpark und dem Death Valley. Die Bezeichnung Dorf ist sicherlich nicht falsch.

Preise für ein Haus mit 3 Zimmern in Höhe von 650.000 Dollar oder ein abgelegene Haus bei Mammoth Lake für 699.000 Dollar sind keine Seltenheit gewesen.

Wie gesagt, Mammoth Lake liegt abseits jeglicher größeren Stadt.

6. Fonds geschlossen, Guthaben eingefroren

Hedge Fonds hatten bis vor wenigen Wochen den Ruf, auch in marktschwachen Phasen Geld für ihre Investoren zu erwirtschaften. Nun wurden die Anleger eines Besseren belehrt und versuchten ihre Gelder abzuziehen.

Neben Hedgefonds, die ihre Einlagen komplett verloren haben (wie z.B. die beiden Fonds von Bear Stearns), gibt es auch welche, die die Kundengelder eingefroren haben. HSB schließt ABS Fond, WestLB Mellon schließt ABS Fond und Frankfurt Trust macht ABS Fond dicht, sind einige der Schlagzeilen der letzten Tage.

Nun hat auch noch die amerikanische Geldmanagement-Firma Sentinel Management Group die Vermögenswerte ihrer Kunden wegen Panik eingefroren.


In den nächsten Tagen folgt der 3. Teil Sub Prime Immobilienkrise, Probleme und Auswirkungen.


Tags: Immobilen Markt USA, Kredit USA, Kreditkrise, Sub Prime, Subprime, Subprime Krise, Hypothekenkrise, Sub Prime Krise

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